Ich fange spät an zu schreiben dieses Jahr, obwohl Du immer in meinen Gedanken bist – zumindest das hat sich nicht verändert, auch nicht sechs Jahre später – aber das Leben geht weiter, fordert mich und dies nicht immer im positiven Sinne. Wieder ist ein Familienmitglied schwer krank und er beginnt von Neuem, unser Kampf mit Ärzten, der Krankenkasse und dem allseits vertrauten medizinischen Dienst der Krankenkassen – kurz MDK. Trotz vielen Jahren Erfahrung stehen auch wir zu oft hilflos da, schütteln den Kopf über das System, das nicht den Menschen, den Patienten sieht, sondern nur Vorschriften und Paragraphen. Heute blicke ich bewusst zurück, auf die Momente, in denen es uns auch bei Dir so ging. Kurz nach der Diagnose Hirntumor und der darauffolgenden OP hatten wir das Glück, zumindest in den Ärzten und Schwestern verständnisvolle Partner zu haben, die das Gespräch suchten, uns immer informierten, egal wie schlimm die Situation war. Und es war schlimm damals, Du hast bei jeder Komplikation hier gebrüllt. Weiterlesen
Das Handy klingelt mal wieder viel zu früh - kurz vor 6 Uhr, aber man quält sich aus dem Bett und huscht ins Bad, um sich schnell anzuziehen, bevor man öffentlichen Raum betritt. Öffentlich deshalb, weil der Pflegedienst noch in der Küche sitzt. Ein höfliches "Guten Morgen" muss sein. Glücklicherweise gibt es über die Nacht nicht viel zu berichten. Das Brummen des Sauerstoffkonzentrators fehlt - denn der ist defekt seit gestern. Noch eine Baustelle für heute - denn irgendwie sollen wir per Post zu einem Ersatzgerät kommen, allerdings erst um 18 Uhr. Man darf gespannt sein. Weiterlesen